Beat Heuberger | Chili-Gärtnerei

Chili-Garten

Ich bin süchtig nach Schärfe - Du auch? Ich mache alles was ich kann mit diesen grossartigen Pflanzen. Und den genial-scharfen Früchtchen.

  • Von Dezember bis April verkaufen wir Samen.
  • Von April bis Juni versenden wir schweizweit unsere Setzlinge.
  • Von April bis September findet hier, unter der Arkade des HB-Nord in Zürich, der Chili-Markt statt...
  • Von April bis Juni ist's ein Setzlingsmarkt mit mehr als 50 Sorten Chili, Tomaten, Kräutern und Zubehör wie unserer genialen Mulchmatte.
  • Von Juli bis Sepember verkaufen wir Pflanzen im 3lt bis 40lt Topf.
  • Im November schliesst das Chili-Garten-Jahr mit dem Chili-Erntedankfest, unserer schärfsten Degustation.
Setzlinge im Laden kaufen Setzlinge online bestellen

Chilisetzlings-Markt

23. April bis Ende Juni 2025 – Mittwoch bis Samstag – 11 bis 18h

Die Vielfalt der Chili-Welt unter den Arkaden des HB-Nord. Und zwar nicht nur für Schärfer-Esser. Denn wir können auch gaanz mild. Und wir können schön: Violette Blüten, mehrfarbige Früchte – denn Chilis sind Hübscherlinge. Beat ist persönlich vor Ort. And tells you everything you always wanted to know about Chilis, but were afraid to ask.

  • 9/10cm-Setzlinge, gross & kräftig wie nur bei uns.
  • Rund 50 Sorten & Wildarten, von zart bis hart.
  • Die schönsten Cherry-Tomaten und die besten Fleisch-Tomaten.
  • Erde, Töpfe, Mulchmatten, Dünger & Zubehör.
  • Montag/Dienstag kein Markt!
  • Markt ist Markt, Reservationen sind leider nicht möglich.

Von Juli bis September bieten wir euch die Topfpflanzen an. Kräftige Pflanzen die schon gross – oder gar ausgewachsen und voll mit Früchten sind.

Tragt Sorge zu meinen Kindern. Mutet ihnen keine Temperaturen von weniger als 10°C zu, sonst bleiben sie klein oder gehen gar ein.

Besuche uns am Chilisetzlings-Markt

Chilisetzlings-Versand

15. April bis Juni 2025

Die Chili- und Tomaten-Setzlinge verschicken wir schweizweit, in unserer genialen Versand-Verpackung. Bestellungen nehmen wir ab dem 4. April, dem Geburtstag unseres neuen Onlineshops entgegen. 10 Tage später startet der Versand. Bitte beachtet: Es kann bis zu drei Wochen dauern, bis Ihr eure Bestellung erhält. Denn wegen der frühen Bestellmöglichkeit haben wir, insbesondere um den 1. Mai rum, einen grossen Backlog abzutragen.

Geduld also - und keine Panik. Chilis müssen im Verlauf des Junis in den Boden kommen. Bis August wachsen sie und reifen bis November aus. Wer hingegen zu früh pflanzt wird kleine Pflanzen erhalten und wenig Früchte ernten. Tragt Sorte zu meinen Babys. Mutet ihnen keine Temperaturen von weniger als 10°C zu.

Nur im Laden – am Chili-Markt

  • Kräuter, Erde, Töpfe, Mulchmatten, Dünger & Zubehör
  • Topfpflanzen von Juli bis September

Setzlinge online bestellen

Chili explained

Die Pflanzen & Früchte der Gattung Capsicum.

Ursprünglich stammen die Capsicum aus Südamerika, wo sie an den besonnten Andenhängen ein friedliches Leben führten. Von da aus kolonisierten sie, kräftig unterstützt von Entdeckern wie Christoph Kolumbus, die ganze Welt. Noch heute findet man in Südamerika Darstellungen von Chilifrüchten auf prähistorischen Keramiken, Steinskulpturen oder Stickereien.

Die Europäer, immer begierig, neue Speise- und Würzpflanzen zu entdecken, wurden zu eifrigen Züchtern von Capsicum. Mittlerweile wird Paprika weltweit in tropischen und gemässigten Zonen angebaut.

Die Capsicum – ein Überblick

Von den 33 Arten der Gattung Capsicum vertreiben wir je nach Verfügbarkeit sowohl Zuchtarten wie die eine oder andere der 28 Wildarten. Die Gattung Capsicum gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Innerhalb der Gattung werden 33 Arten unterschieden – 5 Zuchtarten und 28 Wildformen. Zusammen verfügen sie über eine schier unendliche Vielfalt. Es dürften weltweit mehr als 10‘000 Sorten existieren. Nicht nur für den Anbau, sondern auch für die kulinarische Verwendung lohnt es sich, diese zu kennen. Denn sowohl Pflanzen wie auch Früchte unterscheiden sich teils erheblich voneinander.

Bei den umgangssprachlich Schoten genannten Chilifrüchten handelt es sich botanisch um Beeren. Fruchtwand und Fruchtfleisch (Perikarp) sind, in reifem Zustand, gelb bis rot, selten violett bis braun, in Ausnahmefällen fast weiss gefärbt. Auf der Innenseite befindet sich das, deutlich hellere, plazentale Gewebe. Auf diesem sitzen die Samen. Dieses hellere «Innere» – also Endokarp, Plazenta und Samen – ist bedeutend schärfer wie das Perikarp. Auch ist, bei den meisten Sorten, die Spitze weniger scharf als das Stielen. Wir sind stolz auf unsere interessierte Kundschaft und legen alles daran, mit unserer Auswahl Chilinerds, Hobbygärtnerinnen wie auch leidenschaftlichen KöchInnen Überraschendes und Einzigartiges anzubieten.

Die Zuchtarten weisen sowohl beim Pflanzenwuchs wie auch in Bezug auf die Früchtequalität deutlich mehr Vielfalt auf. Die Aromenpalette reicht von intensiv fruchtig über ausgeprägt exotisch bis hin zu rauchig und erdig. Auch die Schärfe zeigt sich in ihrer Charakteristik ebenso unterschiedlich wie in ihrer Intensität.

Die Wildarten überzeugen mit unbändigem Wuchs, überbordend vielen klitzekleinen Früchten, boshafter Schärfe und speziellem, oft rauchigem Aroma.

Die Capsicum-Zuchtarten

  • Capsicum annum
  • Capsicum frutescens
  • Capsicum baccatum
  • Capsicum chinense
  • Capsicum pubescens

Capsicum annum

Aufrechter, wenig verzweigter Wuchs und relativ robust gegen Kälte – insbesondere die Europäer. Schärfe 0 bis 5: Typisches Paprika-Aroma und eine sehr direkte, milde bis moderate Schärfe. Schärfe 6 bis 8: Paprika- und Rauch-Aroma und schneidende Schärfe.

  • Herkunft: Nordkolumbien bis südliche USA
  • Wuchs: Aufrecht bis verzweigt; europäische Sorten sind relativ robust.KältetoleranzBis 8° C. (Setzling), bis 4° C. (Pflanze)
  • Blüte: Reinweiss, einzeln pro Knoten
  • Früchte: Mild aromatisch bis schneidend scharf
  • Schärfe: 0 bis 8

Die normalen Europäer und die Mexikaner sind grob gesagt entweder scharf oder aromatisch. Sie lassen sich punkto Pflanzenwuchs und Früchtequalität in folgende fünf Gruppen aufteilen:

  1. Die schärfelosen Gemüsepaprika.
    Zumeist sind das diese blockigen Früchte aus dem Supermarkt. Sie stammen von einer ungarischen Zuchtlinie aus den 1950er Jahren ab. Aromatischer sind die präkolumbianischen länglichen Formen, wie der Aconcagua, der italienische Corno di bue und der spanische Ramiro.
  2. Die milden Mexikaner.
    Diese intensiv-aromatischen, oft braun bis violett-schwarz gefärbten Chili gehören mit zu den kulinarisch interessantesten Capsicum. Zu ihnen gehören u .a. Poblano, Mulato und Chilaca.
  3. Die mittelscharfen Mexikaner.
    Das sind insbesondere die berühmten Guajillo, Puya, Serrano, Jalapeño und Cascabel. Auch die milden bis mittelscharfen Ungaren, Spanier und Italiener gehören in diese Gruppe. Sie besitzen dieses typische Paprika-Aroma mit süsser Frucht und mehr oder minder ausgeprägtem erdig-rauchig-vegetabilen Aroma. Am Gaumen wirken sie leicht adstringent.
  4. Die scharfen Cayenne-Typen.
    Diese langen, dünnen und spitzen Chili sind dünnfleischig, vollgepackt mit Samen und fast immer rot. Trocken sind sie halb durchsichtig und rasseln mit ihren Samen. Sie schmecken zumeist ausgeprägt rauchig und adstringent. Ihre Schärfe ist spitz und schneidend. Zu dieser Gruppe gehören auch viele asiatische Chilis. Alle Cayenne stammen von der Chile de Àrbol ab.
  5. Die violett blühenden Sorten.
    Sie sind südamerikanischer, respektive südostasiatischer Abstammung oder stammen aus der Küche des Department of Horticulture der New Mexico State University (NMSU). Mein Favorit: Der Numex Twilight.

Capsicum frutescens

Die Amerikaner sind kältesensibel – die Europäer jedoch relativ robust. Ihr Aroma ähnelt den C. annum, ist aber vielschichtiger und beeriger bis leicht exotisch. Die Schärfe ist mit 6 bis 9 immer intensiv aber nie schneidend.

  • Wuchs: Kompakt, tannen-artig; selten weitverzweigt
  • Kältetoleranz: Bis 10° C. (Setzling), bis 4° C. (Pflanze)
  • Blüte: Grünlich-weiss; eine, selten zwei pro Knoten; laue bis purpurne Staubblätter
  • Früchte: Aufrecht und klein; vielschichtiges, nicht exotisches Fruchtaroma,
  • Schärfe: 6 bis 8

Aufgrund des kompakten Wuchses und der kleinen, aufrecht wachsenden Früchte eignet sich diese Art sehr gut für die Topfkultur.

Capsicum baccatum

Grosse bis riesige Pflanzen mit verzweigtem, buschigem Wuchs. Als Setzling kältesensibel, im Herbst dann aber eher robust. Die Früchte reifen eher spät, tragen dafür üppig. Sie besitzen ein einmalig exotisches, fruchtiges Aroma.

  • Herkunft: Südamerika
  • Wuchs: Verzweigt und buschig; relativ robust; ertragsstark
  • Kältetoleranz: Bis 8° C. (Setzling), bis 2° C. (Pflanze)
  • Blüte: Weiss; eine bis drei pro Knoten
  • Früchte: Spät reifend; intensives, exotisch-fruchtiges Aroma, ausgewogene Schärfe.
  • Schärfe: 4 bis 8

Die Ajis aus Südamerika gibt es von ganz mild bis sehr scharf.

Capsicum chinense

An warmen Lagen erfreut die grosse Pflanze mit ausladend verzweigtem, buschigem Wuchs. Ihre grosse Kälteempfindlichkeit kompensiert sie mit guter Ertrag. Die Früchte schmecken exotisch fruchtig & sind mit einer Schärfe von 9 bis 12 extrem scharf; selten ganz mild.

  • Herkunft: Karibik & Lateinamerika
  • Wuchs: Ausladend verzweigt und buschig, gleich breit wie hoch
  • Kältetoleranz: Bis 12° C. (Setzling), bis 8° C. (Pflanze)
  • Blüte: Weiss bis grünlich-weiss. Zwei bis drei, selten bis fünf pro Knoten;
  • Früchte: Einzigartiges, exotisch-fruchtiges Aroma; extrem scharf, selten mild
  • Schärfe: 0 bis 3 (selten) und 10 bis 12

Die Habanero-Typen und Anverwandte besitzen nicht nur die extremste Schärfe aller Chilis, sondern auch das intensivste Aroma. Erwähnenswert ist auch die Charakteristik der Schärfe. Sie entwickelt sich vornehm langsam am Gaumen und wirkt, bei richtiger Dosierung, nie schneidend.

Capsicum pubescens

Sehr grosse bis riesige Pflanze, die sehr spät reift. Für eine Chili ist sie sehr robust und die einzige Art, welche sich einigermassen einfach überwintern lässt. Das Aroma ist beerig-fruchtig und mit einer Intensität von 5 bis 8 angenehm scharf.

  • Wuchs: Sehr gross, weitverzweigt und buschig; robust
  • Kältetoleranz: Bis 6° C. (Setzling), bis 0° C. (Pflanze)
  • Blüte: Violett; eine, selten bis vier pro Knoten
  • Früchte: Bis faustgross; intensiv beeriges Aroma, ausgewogene Schärfe.
  • Schärfe: 4 bis 8

In Mexico heissen sie Manzanos, in den Anden Rocotos, Locotos oder Locato – und werden bis 2500 M. ü. M. angebaut. Es ist die einzige Zuchtart, welche sich nicht mit den anderen Arten querbestäubt. Und auch sonst ist hier alles etwas anders. Die Pflanze hat behaarte Blätter und violette Blüten. Die Früchte sind sehr dickfleischig und saftig, können apfelgross werden, reifen oft erst ab Oktober aus und besitzen schwarze Samen. Ein Chili fast nur für den Garten und insbesondere für Höhenlagen.

Vom Samen zur Pflanze

Für ein Wunder braucht es oft nicht viel. Ein winziger Samen, Erde, Wasser, Wärme und Liebe. Mit etwas Geschick und dem nötigen Background entsteht daraus eine wuchernde, Früchte tragende Pflanze. Wir sagen wie.

Chili und die Vier Jahreszeiten

Wer erfolgreich seine eigenen Chilis ziehen will, muss in Zyklen denken: Von der Aussaat bis zur Kompostierung ist das ganze Jahr in Etappen eingeteilt:

Januar bis Mai
Aussaat und Anzucht

Mai bis Juni
Pflanzung am Bestimmungsort

Juni bis August
Wachstumsphase

August bis November
Reifephase

Dezember bis Februar
Ruhephase und Rückschnitt oder Kompostierung

Chili säen

Wer es wirklich wissen will, besorgt sich bei uns früh im Jahr Samen und legt los. Da es sich bei den Capsicae um tropische und damit Wärme- und Licht-liebende Pflanzen handelt, empfehlen wir, mit der Anzucht noch im europäischen Winter zu beginnen. Am besten, man sät breitwürfig in eine Saatschale und verwendet dazu Bio-Aussaaterde oder eine sterile, torffreie Bio-Gartenerde mit möglichst hohem Humus-Gehalt. Die Keimtemperatur der Capsicae beträgt, je nach Sorte und Herkunft, zwischen 18 und 28° C. Ideal sind 25° C. Die Temperaturen sollten für ein gesundes und zügiges Wachstum nur wenig schwanken. Dies kann nur mit einem Zimmer-Gewächshaus und einer handelsüblichen Wachstumslampe erreicht werden.

Anzucht und das Wachstum

Sobald das erste richtige Blattpaar (nicht das Keimblatt!) eine gewisse Grösse hat, pikieren Sie in Pflanztöpfe mit ca. 9 cm Durchmesser. Setzen Sie die Zartlinge für den besseren Halt tief genug und am besten in die Bio-Universalerde von Oekohum, die wir hier im Laden führen (kein Versand). Die ersten Wochen verbleiben die Jungpflanzen noch im Zimmer-Gewächshaus. Danach werden sie etwas weiter auseinandergestellt. Stecken Sie drei ca. 30 cm lange Bambussplits in den Anzuchttopf. Stülpen Sie dann einen durchsichtigen, gelochten Plastiksack darüber. So logiert jedes Pflänzchen im eigenen Mini-Gewächshaus.

Aufzucht & Pflege

Frühestens im April dürfen die Setzlinge erstmals auf den Balkon – bei mindestens 15°C. Aber Vorsicht: Zuerst nur wenige Stunden, wobei das Pflanzgefäss auch nicht direkt auf den kalten Stein gestellt werden soll. Die ersten zwei bis drei Tage gehören die Jungpflanzen in den Schatten – direkte Sonne würde sie verbrennen. Knipsen Sie frühe Blüten der Capsicum annum bis Ende Mai aus, damit die Pflanze ihre Kraft ins Blattwachstum investieren kann.

Pflanzung im Freien und Topf

Bis Anfang Juni kann es im schweizerischen Mittelland nochmals empfindlich kalt werden. Die Capsicae aber stammen aus den Tropen und vertragen, zumindest im Setzlings-Stadium, keine Temperaturen von, je nach Sorte, unter 6 bis 12°C. Chili dürfen somit erst ab Mitte Mai an ihrem definitiven Bestimmungsort gepflanzt werden. Pflanzt man sie zu früh und setzt sie somit der Nachtkälte aus, bleiben sie kümmerlich im Wuchs. Zum richtigen Zeitpunkt gesetzte starke Setzlinge bedanken sich hingegen mit bis 3 Metern Höhe und 1.5 Meter Breite. Sie ergeben einen Früchteertrag von bis zu 5 Kilo pro Pflanze.

Topf-Substrat und Gartenerde

Topfgärtner verwenden eine torffreie Bio-Erde mit möglichst hohem Humus-Gehalt. Ideal ist die Oekohum Universal-Erde. Geben Sie Ihrer Topferde etwas Gartenerde zu, so können die tonhaltigen Mineralien die Nährstoffe besser binden. Verwenden Sie einen möglichst grossen Pflanz-Kübel – 20 Liter oder mehr. Decken Sie die Erde mit einer Mulchmatte ab, damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet. Freilandgärtner graben ein möglichst tiefes Loch von ca. 20 cm Durchmesser und füllen es mit Kompost wieder auf.

Wässern von Pflanztöpfen

Giessen Sie ein bis drei Mal wöchentlich nach Mondkalender, also an Wasser- und Wurzel-Tagen, ausschliesslich abgestandenes, zimmerwarmes Wasser. Überschüssiges Wasser, das in den Untertopf läuft, muss spätestens nach drei Stunden von der Erde aufgesogen worden sein. Pflanztöpfe, die dem Regen ausgesetzt sind, stellt man im Untertopf auf drei kleine Füsse (Champagnerkorken tun es auch und man hat davor erst noch etwas Feines getrunken). Müssen Sie öfter als drei Mal pro Woche giessen, haben Sie das Pflanzgefäss zu klein gewählt.

Wässern im Garten

Nach dem Auspflanzen brauchen die Kleinen noch ein bis zwei Mal etwas Wasser. Danach sollte nicht mehr gewässert, dafür mindestens wöchentlich mit einer Pendelhacke die Kapillaren gebrochen werden. Alternativ kann eine Mulch-Schicht ausgebracht werden. Dies empfiehlt sich insbesondere für trockene Lagen.

Düngen, besser wenig

Wenig Meeresalgenkalk, Urgesteinsmehl und Kali-Magnesia tun insbesondere den C. chinense gut. Die Pflanzen brauchen im Normalfall keinen zusätzlichen Stickstoff. Wenig fruchtbare Gartenerde kann mit etwas Hornmehl oder Kompost-Ergänzungs-Dünger aufgebessert werden.

Ernten und geniessen

Je nach Sorte ernten Sie die Früchte reif oder auch unreif. Meine entsprechenden Empfehlungen finden Sie bei jeder Sorte im Webshop. Eine Aji Cachucha braucht beispielsweise Vollreife um das ganze Aroma ausbilden zu könne. Hingegen schmeckt eine Aji Cristal in grünem Zustand knackig und vegetabil-frisch, gelb ist die Frucht frisch-fruchtig und rot dann ebenso beerig-reif wie exotisch.

Allen Chiliarten ist gemein, dass sie das Aroma intensivieren, indem sie den Geschmack anfeuern, die Dynamik zwischen unterschiedlichen Aromen verstärken und mit der Schärfe die Fruchtaromen transportieren. Darum wird mit Chili alles besser, wie ich gerne betone.

Verarbeiten der Sorten

Die Verwendung der scharfen Früchtchen lehren uns Mexikaner seit Jahrhunderten. Grosse Früchte wie der Chile Poblano oder Nueva Mexiko werden gefüllt, gegrillt – oder zerkleinert und gekocht. Milde, aromatische Sorten wie Aji Panca, Cristal oder Chile Pasilla werden als leicht scharfes, hocharomatisches Gemüse verwendet. Auch die dickfleischigen Mittelscharfen werden frisch gekocht – Jalapeños oder Serranos am besten frisch zu Salsa verarbeitet.

Schärfere Chili werden getrocknet oder tiefgekühlt. Schlanke, dünnfleischige und mit Samen vollgepackte Sorten trocknen rasch. Legen Sie sie bei 50° C über Nacht in den Umlufter und lassen Sie die Türe einen Spalt geöffnet. Ist die Sorte grösser oder etwas dickfleischiger oder ein Habanero? Dann muss die Schote zuerst aufgeschnitten werden. Noch besser aber werden diese Sorten tiefgekühlt – und dann wie frisch verwendet.

Den ganzen Vorrat zu Chiliöl oder Sauce verarbeiten sollten Sie nur, wenn Sie Erfahrung haben. Ein Chiliöl darf zudem nie mehr als 8% Wasser enthalten. Die Früchte hierzu trocknen Sie also am besten mit etwas Salz an. Eine Sauce machen Sie am besten jeweils frisch aus tiefgekühlter Ernte. Auch ungekocht und ohne einen Tropfen Essig hält sie sich im Kühlschrank 14 Tage.

Rezepte, Infos & Bücher

Unsere Website kann eine erste Infoquelle sein, eine weitere ist unser Hexenmeister Beat Heuberger. Und dann gibt es eine Menge spezialisierter Plattformen, wo man sich weiter und vertiefter informieren kann, nachfolgend listen wir einige auf

Gattung Capsicum http://de.wikipedia.org/wiki/paprika Chili-Anbau englisch http://www.fieryfoodscentral.com Die Biogärtner-Bibel: Marie-Luise Kreuter «Der Bio-Garten»

Schärfe

Schärfe kann weder gerochen noch geschmeckt werden. Die Wahrnehmung ist Teil des Schmerz- & Wärme-Empfindens. Thermorezeption ist dabei die Wärmewahrnehmung, wohingegen die Nozizeption für die Schmerzwahrnehmung steht.

Ohne etwas Schärfe schmeckt ein Gericht schnell langweilig. Dabei reicht schon eine Winzigkeit an Chili aus, um einen Geschmackseindruck fast vollständig zu transformieren. Wer meinen Chilihonig kennt, weiss wovon ich rede. Und wer meint, nichts Scharfes zu mögen, denke doch nur an Gewürze wie zum Beispiel Kümmel, Muskat, Zimt, Kardamom oder Basilikum. Auch sie weisen durchaus Schärfe auf.

Kurz: Geringstdosiert ist Chili wie Salz oder Zucker nichts anderes als ein genialer Geschmacksverstärker. Probieren Sie mal eine Prise Aji amarillo zum Aprikosenkuchen – himmlisch!

Aroma & Sensorik

Aus der Kombination von Geruchs- und Geschmackssinn entsteht beim Essen und Trinken ein Gesamteindruck: das Aroma. Zusätzlich spielt aber auch die taktile Wahrnehmung eine grosse Rolle: Druck, Adstringenz, Saftigkeit, Rauheit etc. einer Speise beeinflussen zusammen mit dem Wärmeempfinden das Aroma massiv.

Intensität – vom schneiden und brennen

Was ist nun die richtige Dosierung? Das ist natürlich relativ. Du bist jung und verwegen. Ja, dann hau das Zeugs rein, bis die Ohren wackeln. Sie sind ein trink- und esslustiger Genussmensch. Dann nehmen Sie etwas weniger Schärfe, als Sie ertragen – und alles wird damit besser werden.

Wobei der erste Bissen oft und gerne etwas schmerzt. Um das zu verhindern, empfehle ich, kurz vor dem Essen einen Teelöffel Chilisauce zu essen. Das bereitet den Gaumen unglaublich gut vor. Oder mit den Worten einer Essensweisheit aus Malaysia: «Entfache mit dem ersten Bissen ein Feuer und warte kurz – um die Speisen dann langsam am Gaumen zu garen.»